Mainz (dapd). "Süßes oder Saures?" quäkt es am 31. Oktober wieder durch die Gegensprechanlagen von Haustüren. Während der Halloween-Brauch vielen Erwachsenen hierzulande noch suspekt ist, sind die meisten Kinder begeistert davon, in schauriger Verkleidung um die Häuser ziehen und die Nachbarn um Süßigkeiten zu bitten. "Halloween ist für Kinder eine tolle Gelegenheit, endlich mal ein kleines Abenteuer zu erleben", sagt Ulrich Gerth, Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in Mainz.

Wichtig sei allerdings, dass man seinem Nachwuchs für die Halloween-Tour einige Regeln mit auf den Weg gebe: "Die Kinder sollten ein ‚Nein‘ als Antwort auf jeden Fall respektieren", betont der Erziehungsexperte. Habe jemand keinen Spaß an dem Brauch und wolle keine Süßigkeiten verschenken, gelte es, freundlich zu bleiben und einfach weiterzuziehen. "Das ‚Saure‘ sollte auf jeden Fall nur angedroht werden."

Trotz Grusel-Spaß auf Sicherheit achten

Auch den Sicherheitsaspekt sollte man an Halloween nicht vernachlässigen. "Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern, dass sie sich nur in der Gruppe bewegen, dass sie keine fremden Wohnungen betreten und in brenzligen Situationen sofort weglaufen", empfiehlt Ulrich Gerth. Bei jüngeren Kindern sei es auch angebracht, dass ein Erwachsener die Grusel-Gruppe begleitet – "Man sollte sich dann aber im Hintergrund halten und den Kleinen ihren Spaß lassen."

An Halloween sollte es allerdings nicht nur darum gehen, wer am meisten Süßigkeiten sammelt. "Schmücken Sie gemeinsam mit Ihren Kindern den Vorgarten und denken Sie sich besondere Verkleidungen aus", schlägt der Experte vor. Außerdem könne man diese besondere Nacht gemeinsam feiern, indem man den Kleinen beispielsweise ein paar Gruselgeschichten vorliest.

Die bke bietet auch im Internet Erziehungsberatung für Eltern an: bke-elternberatung.de

dapd