München (dapd-bay). Ein "herzgesundes" Leben zu führen ist nach Ansicht des Kardiologen Thomas Meinertz nicht schwer. "Dafür muss man auch kein Asket sein", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung im Interview mit der Nachichtenagentur dapd. Man sollte vor allem vernünftig leben. "Niemand will die Menschen zu Mönchen oder Nonnen erziehen", sagte er. "Aber man kann viele Dinge tun, die für das Überleben mit Lebensqualität wichtig sind."

So würde schon körperliche Aktivität das Risiko einer Herzkrankheit erheblich verringern. "Das ist mit Abstand das Allerwichtigste." Schon eine halbe Stunde zügiges Gehen am Tag sei ausreichend. Wichtig sei auch eine gesunde Ernährung im Sinne der "Mittelmeer- oder asiatischen Küche" und auch regelmäßige Entspannung. Stress sei normal, "wenn er anschwillt, ein Maximum erreicht, aber dann auch wieder abnimmt und man sich entspannen kann", sagte Meinertz weiter.

"Probleme mit dem Herzen sind auch längst keine Managerkrankheit mehr," sagte Meinertz. Viele Menschen aus sozial schwächeren Klassen litten heute an Erkrankungen der Herzkranzgefäße. So würden sie etwa ungünstiger wohnen, wären mehr Lärm und Belastungen ausgesetzt und hätten mehr Stress. Zudem kämen auch vermehrt Übergewicht und ein mangelnder Informationsstand hinzu.

"Bei höherem Bildungsstatus ist doch das Bewusstsein da, dass man Probleme vermeiden und etwas tun kann", sagte Meinertz. Das habe Wirkung gezeigt. Der "dicke Manager, der auch noch raucht", sei heute eher ein dünner Manager geworden, der auch noch Sport treibt. Er habe zwar noch Stress, dieser sei aber auch in der arbeitenden Bevölkerung etwa durch Sorge um den Arbeitsplatz vorhanden. In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Menschen von der sogenannten koronaren Herzkrankheit betroffen.

(Informationen im Internet: http://www.herzstiftung.de )

dapd