Mainz (dapd). Sie strecken optisch die Beine, machen ein paar Zentimeter größer und sind voll im Trend: Junge Mädchen lieben hohe Schuhe, ob als Stiefel oder Pumps. Und sie tragen die hohen Hacken am liebsten den ganzen Tag. Doch Experten warnen: "Der Dauergebrauch hoher Hacken ist extrem ungünstig für die Füße junger Mädchen, es drohen Fehlstellungen", sagt Ulrich Betz, Einrichtungsleiter des Instituts für Physikalische Therapie, Rehabilitation und Prävention an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und zuständig für die dortige "Fußschule".

Ob drei oder zehn Zentimeter Absatz: Mit steigender Höhe der Ferse wird der Vorfuß vermehrt belastet. "Besteht diese Gewichtsverlagerung dauerhaft, kann es zu einer Verbreiterung des vorderen Fußes, dem sogenannten Spreizfuß kommen", erklärt der Experte. Da die meisten hohen Schuhe vorne eher eng oder sogar spitz zulaufen, ist diese Entwicklung doppelt ungünstig: "Während die Grundgelenke der Zehen durch den erhöhten Stand in die Breite gedrückt werden, presst der Schuh die Zehen eng zusammen." Die Folge kann neben dem Spreizfuß dann eine Schiefstellung der Zehen sein.

Generell empfiehlt der Experte allen Frauen, nur zu bestimmten Anlässen und in zeitlicher Begrenzung hohe Hacken zu tragen. Für junge Mädchen gelte diese Empfehlung ganz besonders: "Teenager haben noch ein weicheres Bindegewebe und eine schwächere Muskulatur. Dadurch entsteht eher eine Überlastung." Zur Schule und im Alltag sollten daher flache und bequeme Schuhe die erste Wahl sein.

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