Bochum (dapd). Innerhalb weniger Wochen viele Kilos abnehmen, ohne Hungergefühl – das wünschen sich viele Menschen. Und genau das verspricht die sogenannte Hollywood-Diät. Sie macht immer wieder Schlagzeilen, weil einige Schauspielerinnen auf die Kombination aus extrem reduzierter Kalorienaufnahme plus Hormontropfen oder -spritzen setzen. "Vier bis sechs Wochen lang gibt es täglich maximal 500 Kalorien. Und dazu wird das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) verabreicht", sagt der Bochumer Internist Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Fettpolster an Bauch, Po und Oberschenkeln sollen angeblich gezielt verschwinden, Heißhunger und schlechte Laune ausbleiben.

"In vielen Studien hat man versucht, diesen zusätzlichen Effekt von HCG zu der 500 Kalorien-Diät nachzuweisen", sagt Schatz. Das sei aber nicht gelungen – weder für eine Fettumverteilung, noch für eine Reduktion des Hungergefühls oder das allgemeine Wohlbefinden. "Bei dieser Diät verliert man so schnell so deutlich an Gewicht, weil man so wenig Kalorien zu sich nimmt", sagt Schatz, denn 500 Kalorien am Tag entsprächen etwa einem Drittel des Grundumsatzes – und rund einem Viertel bzw. einem Fünftel des täglichen Gesamtkalorienbedarfes von Frauen beziehungsweise Männern. "Diese hypokalorische Kost kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen führen, die des HCG-Einsatzes zu allergischen Reaktionen an den Hauteinstichstellen und Antikörperbildung", sagt Schatz. Beschrieben wurden etwa auch Menstruationsstörungen oder Thrombosen. Schatz rät daher von der Diät ab. Und auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat HCG als Abnehmhilfe nicht zugelassen.

dapd