Bönningstedt (dapd). Beruflicher Ärger lässt sich nach Feierabend oft schwer abschütteln. Wenn der Konflikt mit dem Chef oder das Pannenprojekt allerdings zum privaten Dauerthema werden, leidet oft auch irgendwann die Beziehung darunter. "Schwierig wird es vor allem dann, wenn der Partner den Eindruck hat, der andere jammere nur, kümmere sich aber nicht um eine Lösung", sagt Friedhelm Schwiderski, Paartherapeut aus Bönningstedt bei Hamburg.
Oft sei es daher hilfreich, wenn der beruflich Geplagte sich fachkundige Unterstützung für sein Problem suche. "Das kann ein Karriereberater sein, oder, wenn die Schwierigkeiten eher persönlicher Natur sind, auch ein Psychologe", sagt Schwiderski. Stelle man fest, dass der Kern des Konflikts auch mit der Partnerschaft zu tun hat, könne auch der Besuch bei einem Paartherapeuten angeraten sein. "Beispielsweise dann, wenn der Partner nicht nur über die Kollegen schimpft, sondern auch zu Hause an allem herumnörgelt", erklärt der Experte.
Um zu verhindern, dass die beruflichen Probleme die Freizeit des Paares beeinträchtigen, seien konkrete Zeitfenster sinnvoll. "Am besten vereinbart man einen festen Termin in der Woche, an dem man gemeinsam über den Ärger im Büro sprechen kann", sagt Friedhelm Schwiderski. Wenn es für den Partner erträglich sei, könne man auch jeden Tag eine halbe Stunde für diese Gespräche reservieren. "Außerhalb dieser Zeiten sollte das Thema Jobstress dann allerdings Pause haben, damit das Paar sich erfreulicheren Dingen zuwenden kann. Das tut beiden gut", betont der Therapeut.
dapd