Hof (dapd). Wenn Promis im Fernsehen für ihren Nachwuchs eine Party planen, dann werden gut und gerne mal 15.000 Euro in die Bespaßung des Partyvolkes investiert. Schon Siebenjährige empfangen eine Meute von 200 Gästen und der Champus fließt literweise. Doch ob reich oder nicht: Was ist für einen Kindergeburtstag eigentlich angemessen? Andreas Engel, stellvertretender Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, setzt auf einen einfachen Richtwert: "Ein Gast pro Lebensjahr des Geburtstagskindes ist angemessen. Die Eltern müssen sich nicht sklavisch daran halten, aber bei einer zu großen Gästeschar ist ein Kind durch die Außenreize schnell überfordert."

Für den Erziehungsberater aus Hof sind Kindergeburtstage eine schöne Tradition, die eine besondere Ritualfunktion erfüllt: "Es gibt dabei Angelpunkte. Zum Beispiel, dass das Kind einen Kuchen mit Kerzen darauf bekommt und für den ganzen Tag im Mittelpunkt steht. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit."

Das Fest könne im draußen wie drinnen ein Erfolg werden. Das Geburtstagskind sollte aber unbedingt in die Planungen miteinbezogen werden, sagt Engel. "Spiele oder eine Mottoparty mit Verkleidungen sind nur zwei Möglichkeiten. Hauptsache, die Kinder werden auch körperlich aktiv", sagt er. Auch für die Länge der Party hat Engel einen Ratschlag: "Nach zwei bis drei Stunden sollte – zumindest bei Vorschulkindern – die Fete dann ein Ende finden. Je älter das Kind, desto länger darf gefeiert werden."

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