Westerland (dapd). Im Winter weht auf Sylt oft ein kräftiger Wind, nur wenige Gäste besuchen dann die Nordseeinsel. Gerade zum Jahreswechsel schätzen viele Besucher die winterliche Ruhe. Am Silvesterabend wird diese aber nach altem Brauch gestört: Seltsame Geräusche und schräge Gesänge gehören zum alten Brauch des "Rummelpott-Laufens", das auf der Nordseeinsel und in ganz Friesland gepflegt wird.

Das niederdeutsche Wort "rummeln" kann mit "poltern" übersetzt werden und lautstark wird es auch: In kleinen Gruppen ziehen verkleidete Kinder und Jugendliche mit lärmenden Gesängen und manchmal auch mit klappernden Instrumenten als Rummelpottläufer von Tür zu Tür. "Prost Niijaar" rufen sie, tragen Gesänge und Verse vor und erwarten, ähnlich wie beim Halloween-Laufen, dass Naschwerk in ihre Taschen gefüllt wird.

Der eigentliche Jahreswechsel auf Sylt ist tatsächlich ruhig. Denn auf der gesamten Insel sind Böller und Raketen verboten. Funkenflug könnte die alten Reethäuser gefährden. Einzige Ausnahme ist das Feuerwerk der Kliffmeile in Wenningstedt, dort wird ausgelassen gefeiert, ein offizielles Feuerwerk gezündet und das neue Jahr mit einem traditionellen Anbaden begrüßt.

Mehr Informationen unter: sylt.de.

dapd