Vogt (dapd). Die Ohren zwicken, der Hals brennt, der Kopf brummt: "Schmerzen tun Kindern nicht nur weh, sie machen ihnen auch häufig Angst", sagt Herbert Renz-Polster, Kinderarzt aus Vogt im Allgäu. Wichtig sei es in solchen Momenten, dass die Eltern möglichst entspannt mit der Situation umgehen und nicht in Mitleid verfallen: "Setzen Sie sich nicht jammernd auf die Bettkante, sondern schenken Sie Ihrem Kind aufmunternde Worte." So können Eltern ihrem Kind sagen, dass die Erkrankung nicht so schlimm sei und sich bald bessere.

Unterstützend wirkten dabei kleine Hausmittel, die den Kindern das sichere Gefühl geben, dass Mama und Papa gegen den Schmerz vorgehen: "Bei Ohrenschmerzen sind warme Zwiebelsäckchen toll oder ein Lavendelsäckchen, das duftet", sagt der Kinderarzt. Auch ein warmes Kirschkernkissen schaffe Linderung und Trost. "Bei diesen Hausmitteln ist der tröstende Effekt fast noch höher als der therapeutische."

Auch ein süßer Fruchtsaft, verkauft als "die beste Medizin der Welt" spende – in kleinen Schlückchen verabreicht – Zuversicht. "So lässt sich auch gut die Zeit überbrücken, bis ein Schmerzmittel wirkt", sagt Renz-Polster. Denn bis die Wirkstoffe von Zäpfchen oder Fiebersaft ihre Wirkung zeigen, vergingen in der Regel 20 bis 30 Minuten. "Diese kleine Ewigkeit gilt es dann liebevoll und geduldig zu überbrücken."

dapd