Hamburg (dapd). Wirklich ausgeklügelte Spielkonzepte kennen kein Verfallsdatum. Das beweist in diesem Herbst allen voran die hervorragende Neuauflage der Rundenstrategie "XCOM: Enemy Unknown" von Take 2. Am Spielkonzept das Klassikers aus dem Jahre 1994 hat sich nur wenig geändert. Die Auseinandersetzung mit den feindlich gesonnenen Außerirdischen erstrahlt in zeitgemäßer 3D-Grafik und bietet reichlich strategischen Tiefgang. Dabei stellt sich der Spieler als Kommandant einer globalen Verteidigungstruppe den Invasoren entgegen.
Herzstück sind die rundenbasierten Gefechte gegen Außerirdische. Dabei können die Kämpfer jeweils nur maximal einen Schritt gehen und anschließend beispielsweise ihre Waffe abfeuern oder einem verletzten Begleiter medizinische Hilfe leisten. Anschließend sind die Außerirdischen am Zug. Nebenbei gilt es, die eigene Basis auszubauen, Alien-Technologien nutzbar zu machen und die verbündeten Staaten durch Hilfseinsätze bei Laune zu halten. Insgesamt ist "XCOM: Enemy Unknown" eines der besten Strategiespiele der jüngeren Vergangenheit.
Spieler steuern die Mission nach ihrer Wahl
Ebenfalls reichlich Tiefgang bietet Bethesdas Actionspiel "Dishonored: Die Maske des Zorns". Die Entwickler entführen den Spieler dabei in eine düstere Steampunk-Welt. Dort wird der kaiserliche Leibwächter Corvo Atono fälschlicherweise des Mordes bezichtigt. Bei seinem Rachefeldzug gegen die Verschwörer helfen dem Protagonisten übernatürliche Kräfte, um sich beispielsweise unentdeckt an feindlichen Wachen vorbei zu teleportieren.
Der wohldurchdachte Titel lässt dem Spieler jederzeit die Wahl, schleichend und gewaltlos vorzugehen, sich eines tödlichen Rattenschwarms zu bemächtigen oder klassisch zum Schwert zu greifen. Wie er die einzelnen Missionen angeht, bleibt dem Spieler überlassen. Dazu kommen eine gelungene Steuerung sowie eine hübsche und stimmige Spielwelt, die in einer schönen, leicht comicartigen Grafik erstrahlt.
Rennen auf staubigem Grund und schicken Straßen
Spannende Rennen verspricht Milestones "WRC 3 FIA World Rally Championship". Dessen Schwerpunkt liegt auf dem Karrieremodus. Auf dem Rennkalender stehen alle Rallyes der Saison 2012, von den staubigen Pisten Südeuropas bis zu den schneeweißen Straßen der Rallye Monte Carlo. Spielerisch besticht der Titel mit gutem Fahrgefühl. Die abwechslungsreichen Rennen sind grafisch ansprechend in Szene gesetzt. Mit noch mehr Staub gilt es in der gelungenen Vita-Umsetzung von "MUD – FIM Motocross World Championship" aus selbem Haus zurechtzukommen.
Knobelfreunde kommen mit "Chaos auf Deponia", der Fortsetzung des Adventures "Deponia" von Daedalic Entertainment voll auf ihre Kosten. Auf klassische Point&Click-Manier begleitet der Spieler erneut den verschrobenen Helden Rufus bei seinen Versuchen, den Müllplaneten Deponia endlich zu verlassen. Gefragt ist die Lust am Lösen fordernder Puzzles.
Abwechslungsreiche Knobeleien bietet auch Nintendos "Professor Layton und die Maske der Wunder" für 3DS. Die Entwickler der Serien setzen vor allem auf Bewährtes. Neu ist aber eine Lupe, die sich verfärbt, wenn beim Absuchen der Umgebung ein Hinweis gefunden wurde. Das anstrengende Dauerklicken entfällt dadurch. Der 3D-Effekt der Konsole macht die Suche zudem angenehmer. Dem Gelehrtem und seinem jungen Begleiter haben der Wechsel in die dritte Dimension gut getan.
Im Lehrspiel zum Rock-Gitarristen
Kein Rätsel, sondern Unterricht ist Ubisofts Lehrspiel "Rocksmith". Statt wie in "Guitar Hero" oder "Rock Band" auf Plastik-Gitarrencontrollerm herumzudrücken, verbinden Spieler ihre E-Gitarre oder den Bass per USB-Kabel mit der Konsole und lernen in einem interaktiven Kurs das Beherrschen des Instruments. Dank eines dynamischen Schwierigkeitsgrades eignet sich "Rocksmith" nicht nur für Anfänger. Je mehr Noten der Spieler auf seiner Gitarre richtig spielt, desto mehr neue zum Mitspielen erscheinen auf dem Bildschirm.
Ebenfalls einen Blick wert ist Segas abgedrehtes Jump’n’Run "Hell Yeah! Der Zorn des toten Karnickels", in dem sich der Spieler als Kaninchen mit abstrusen Waffen gegen Monster zur Welt setzt. Beachtung verdient auch der sechste Teil der "Resident Evil"-Reihe von Capcom. Er bietet weniger Grusel-Momente als frühere Teile, besticht dafür aber mit einem tollen Koop-Modus und verbesserter Steuerung. Wer den Grusel-JKlassiker "Doom 3" seinerzeit verpasst hat, findet in der BFG-Edition eine grafisch leicht verbesserte Variante, die zudem die pixeligen Teile 1 und 2 des Spiels enthält.
dapd