Poing (dapd). Kindern fällt es oft schwer, bei den Hausaufgaben konzentriert am Ball zu bleiben. Hier kann eine Pause zum richtigen Zeitpunkt viel helfen, weiß Simone Fleischmann, Leiterin einer Grund- und Mittelschule und Fortbilderin für Lehrer. "Ich empfehle Eltern, mit dem Kind zusammen einen Lernplan zu entwerfen. Dabei sollte man sich am Biorhythmus des Kindes orientieren", sagt sie.
Wie oft steht das Kind während der Hausaufgaben auf? Wann ist es konzentriert, wann spielt es mit dem Handy herum? Dies sollten Eltern genau beobachten, sagt die Pädagogin. Zudem sollten sie ihr Kind fragen: Ist es dir lieber, die Hausaufgaben gleich nach der Schule zu machen, oder erst später? "Manche Kinder können erst am Abend richtig gut arbeiten", sagt Simone Fleischmann.
Je nach Alter des Kindes sollten die Pausen beim Lernen länger oder kürzer sein. "Bei einem Grundschulkind in der ersten oder zweiten Klasse muss man davon ausgehen, dass die Konzentration nach 20 Minuten abflaut", sagt die Schulleiterin. Bei älteren Kindern könne die Arbeitsphase auch mal 30 Minuten dauern – vor allem, wenn das Kind motiviert bei der Sache ist. "Faustregel ist: Die Pause sollte halb so lange dauern wie die Arbeitsphase", sagt Simone Fleischmann.
"Eine Lernpause ist dann effektiv, wenn sie bewegt ist. Ich muss den Ort wechseln, ich brauche andere Anregungen", rät die Pädagogin. Musizieren etwa sei eine gute Beschäftigung, weil es Hirn und Nerven Abwechslung biete. Auch eine Runde um den Block mache den Kopf frei.
Nach der Pause sollte sich das Kind möglichst einem neuen Schulfach widmen. Wiederholungen seien notwendig, aber noch effektiver könne ein Kind lernen, wenn zwischendurch anderer Stoff an der Reihe sei. "Man sollte zum Beispiel zuerst Vokabeln lernen, dann die Mathehausaufgaben machen, dann Deutsch und dann erst wieder die Vokabeln abfragen", rät Simone Fleischmann.
dapd