Zwenkau (dapd). Bei älteren Menschen ab 70 Jahren kann schon ein kleiner Sturz das ganze Leben verändern. Wer im Badezimmer ausrutscht oder über eine Teppichkante stolpert, bricht sich im fortgeschrittenen Lebensalter schnell die Knochen: "Ältere Menschen haben eine geringere Knochendichte, sind damit anfälliger für Brüche", erklärt Dr. Ralf Sultzer, Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie und Sozialmedizin am Helios Geriatriezentrum in Zwenkau. Zudem sinkt im Alter die Reaktionsschnelligkeit. Ein rechtzeitiges Abfangen oder Festhalten gelingt immer schwerer. Kommt es zu einem Sturz, kann dieser nachhaltige Folgen haben.

Stolperfallen frühzeitig erkennen

Jeder Tag im Bett und ohne Bewegung schwächt Muskulatur und Körper: "Stürze im Alter können der Beginn der Pflegebedürftigkeit sein, weil sich viele Patienten von den Folgen eines Sturzes nicht mehr vollständig erholen", sagt Sultzer. Der Experte empfiehlt daher, Stolperfallen im Haus von vornherein zu minimieren. "Typische Sturzrisiken sind frei liegende Kabel, sehr glatte Bodenbeläge oder auch fehlende Haltegriffe an Toilettensitzen." Menschen, die bereits Bewegungseinschränkungen haben, zum Beispiel durch eine Parkinsonerkrankung oder einen Schlaganfall, sollten ganz besonders auf ein möglichst barrierefreies Lebensumfeld achten, rät Sultzer: "Entfernen Sie konsequent Stolperfallen aus Ihrem Haushalt, tragen Sie festes Schuhwerk und achten Sie auf gute Beleuchtung in Ihrer Wohnung." Auch nahe Angehörige oder Freunde sollten die Wohnung einmal nach Gefahren durchsehen, sagt der Experte: "Man selbst ist ja häufig betriebsblind."

So lange wie möglich Sport treiben

Wer noch fit und aktiv ist, sollte zudem regelmäßig Sport und Koordinationstraining machen – und zwar in jedem Alter: "Auch mit 70 Jahren und mehr kann man durch regelmäßige Bewegung seine Balance, Kraft und Ausdauer trainieren und stärken. Das ist die beste Form der Sturzvorbeugung."

dapd