Hamburg (dapd). Navigations-Apps fürs Smartphone sind zu einer attraktiven Alternative zu klassischen Navigationsgeräten geworden. Noch vor wenigen Jahren lagen sie in Leistung und Handhabung weit hinter Auto-Navis zurück, wie die Fachzeitschrift "Computerbild" in ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 5/2013) berichtet. Doch danke großer, heller Displays der Handys habe sich das geändert.
Bei einem Test der Zeitschrift von vier Navigations-Apps lieferte die kostenpflichtige Variante die beste Leistung. Der Mobile Navigator für 65 Euro ermittele fürs Auto die besten Routen, spare ruhige Wohnstraßen aus und verfüge über genaue Karten, begründet das Magazin. Wie alle Testkandidaten bringe die App einen Fußgängermodus mit. Allerdings gebe es viele Optionen, wie etwa die Einbeziehung öffentlicher Verkehrsmittel, nur gegen Aufpreis. So müsse der Nutzer für die Software Urban Guidance weitere 4,95 Euro investieren.
Wer kein Geld ausgeben will, ist dem Test zufolge mit Google Maps am besten bedient. Die kostenlose App habe gute Karten, eine einfache Zielsuche, finde Sonderziele wie Cafés und berücksichtige im Fußgängermodus auch die Abfahrtszeiten von Bus und Bahn. Allerdings beachte die App nicht das übliche Verkehrsaufkommen zu bestimmten Zeiten und führe deshalb vielfach auf volle Straßen. Ein großes Manko sei zudem, dass die App nur mit Internetverbindung funktioniert. Wer offline ist, kann keine Routenziele suchen und sich auch nicht navigieren lassen.
Schlusslicht ist Apple
Die Gratis-App von Nokia benötigt Computerbild zufolge dagegen keine Internetverbindung, wenn die Karten einmal geladen sind. Sie kenne auch Fußgängertunnel und biete als einziger Testkandidat eine Zielführung bei abgeschaltetem Display. Ärgerlich seien dagegen teils falsche Positionsanzeigen und viel zu optimistische Ankunftszeiten, schreiben die "Computerbild"-Experten.
Schlusslicht im Test war die Gratis-Navigation iPhone Karten von Apple. Die App beachte zwar aktuelle Sperrungen und könne – bei vorher geladener App des Verkehrsverbundes – auch Bus- und Bahnfahrpläne einbeziehen. Die Karten hätten aber mehr Fehler als die Konkurrenz und seien nur bei Internetverbindung nutzbar.
Das Fazit der Test ist dennoch: Was sonst nur teure Navigationsgeräte der Oberklasse bieten, gibt es auf dem Smartphone oft gratis, beispielsweise einen Überblick über das Tempo des fließenden Verkehrs. Voraussetzung für die Navigation per Handy sei jedoch eine ausreichende Stromversorgung, denn bei ununterbrochener Nutzung war unabhängig von der App der Akku aller Handys nach drei Stunden leer.
dapd