Köln (dapd). Kalter Wind, trockene Heizungsluft, drinnen spielen: Jetzt im Winter schleppen Kinder wieder viele Infekte und Erkältungskrankheiten nach Hause. Ob Magen-Darm-Infekt oder fiebrige Schnupfnase: "Kinder sollten erst wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen, wenn sie vollständig gesund sind", sagt Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Und dafür gibt es klare Regeln.

Bei kleinen Kindern länger warten

Das Immunsystem kleiner Kinder im Krippen- oder Kindergartenalter ist noch nicht vollständig ausgereift, sagt Hartmann: "Deshalb haben sie so häufig Infekte." Der Experte empfiehlt Eltern kleiner Kinder, diesen eine etwas längere Erholungszeit nach einer Erkrankung zu gönnen. "Das Kind sollte wenigstens drei Tage fieberfrei sein, wieder mit Appetit essen und lebhaft spielen." Sind diese drei Kriterien erfüllt, könne es problemlos in die Gemeinschaftseinrichtung zurückkehren.

Schulkinder erholen sich schneller

Ab dem Grundschulalter ist das Immunsystem von Kindern schon wesentlich reifer. "Sie werden seltener krank und erholen sich schneller von Infekten", sagt der Kinder- und Jugendarzt aus Köln. Hier gilt die Devise: Ist das Kind mindestens 24 Stunden fieberfrei und ohne Krankheitssymptome, kann es wieder in die Schule gehen." Fieberfrei heißt, dass die Körpertemperatur – im Darm oder im Mund oder auch im Gehörgang gemessen – unter 37,5 Grad Celsius liegt.

Sportpause ist besser

Nach der Rückkehr in die Schule stehen nicht nur Deutsch und Mathe auf dem Plan, sondern auch einige Stunden Sport. "Nach fieberhaften Infekten sollten Kinder grundsätzlich acht Tage lang von allen sportlichen Belastungen befreit werden", sagt Hartmann und erklärt den Grund für diese Vorsichtsmaßnahme: "Bei allen fieberhaften Infekten kann eine Beteiligung der Herzmuskulatur nicht ausgeschlossen werden." Unter Belastung kann eine Herzmuskelentzündung aber lebensgefährlich sein. "Um dieser Gefahr vorzubeugen, ist eine Woche Pause immer sinnvoll."

dapd