Berufsunfähigkeit: Wenn der Körper nicht mehr mitspielt
"Ich sehe bei mir keine Gründe für eine Berufsunfähigkeit." Diesen Satz hört man oft, vor dem Hintergrund der Statistik aber ist er eine glatte Fehleinschätzung: Fast 200.000 Menschen werden in Deutschland Jahr für Jahr berufsunfähig.
Verweisung: Wieder einmal Streit
Wer berufsunfähig war und wieder einen Job hat, kann unter Umständen konkret auf diese Tätigkeit verwiesen werden. Das führt dazu, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung ihre Rentenzahlung einstellen kann. Eine solche Verweisung ist allerdings erst dann möglich, wenn der Versicherte wieder eine Festanstellung gefunden hat. Das entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe (Aktenzeichen: 12 U 93/12).
Details bei Berufsunfähigkeitsversicherung entscheidend
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung kommt es weniger auf den Preis an, sondern vielmehr auf die Qualität der Bedingungen. So sollte der gewählte Tarif nie eine abstrakte Verweisungsmöglichkeit des Versicherers enthalten. Denn damit kann der Anbieter die Zahlung der Rente verweigern, wenn der Versicherte noch in einem Beruf arbeiten kann, der dem bisherigen vergleichbar ist.
Antragsteller muss Überarbeitung bei Berufsunfähigkeitsversicherung angeben
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will, muss im Antrag angegeben, dass er wegen Überarbeitung in psychotherapeutischer Behandlung gewesen ist. Das hat das Oberlandesgericht Köln (Az.: 20 U 1/12) entschieden.
Berufsunfähigkeitsversicherung darf Kunden nicht täuschen
Zahlt eine Berufsunfähigkeitsversicherung aus "Kulanzgründen" nur einen Teil der vereinbarten Rente, obwohl der Kunde eigentlich Anspruch auf die volle Rente hat, muss der Versicherer diese volle Rente auch zahlen. Das entschied das Landgericht Potsdam (Aktenzeichen: 6 O 311/11).
Blutverdünner können nicht berufsunfähig machen
Die Einnahme eines blutverdünnenden Medikaments führt nicht zu einer Berufsunfähigkeit. Das entschied der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen: IV ZR 5/11). In dem Fall ging es um einen Handwerker, der Blutverdünner einnehmen musste.