Banken wollen keine gesetzliche Obergrenze für Dispozinsen
Die deutschen Geldinstitute haben sich gegen eine gesetzliche Regelung der Obergrenze bei Dispositionskrediten ausgesprochen. Sie reagierten damit am Donnerstag auf entsprechende Forderungen aus der Politik. Zuvor hatte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) eine Studie vorgelegt, wonach Dispozinsen oft weit über einer als profitabel angesehenen Schwelle von zehn Prozent liegen.
Lafontaine fordert Verbot von Wucherzinsen
Der saarländische Linken-Fraktionschef Oskar Lafontaine hat seine Forderung nach einem gesetzlichen Verbot von Wucherzinsen bekräftigt. Der Jahreszinssatz für Überziehungskredite dürfe höchstens fünf Prozentpunkte über dem Basiszins der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen, sagte Lafontaine am Donnerstag in Saarbrücken.
Schäuble gegen Gesetz zur Begrenzung von Dispo-Zinsen
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich gegen eine gesetzliche Begrenzung von Dispo-Zinsen ausgesprochen. "Wir brauchen mehr Transparenz bei den Anbietern und mehr Eigenverantwortung der Verbraucher", sagte Schäuble der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe). Es sei gut, dass sich Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) "jetzt auch um dieses Thema kümmert".
Linke für verbindliche Regelung bei Dispozinsen
Linken-Parteichefin Katja Kipping hat in der Debatte um überhöhte Dispozinsen eine verbindliche Regelung gefordert. "Wir wollen gesetzliche Höchstzinsen. Kein Zins darf mehr als fünf Prozentpunkte über dem Zentralbankzins liegen", sagte Kipping den "Ruhr Nachrichten" (Freitagausgabe).
Studie: Zehn Prozent Dispozinsen angemessen
Kreditinstitute können derzeit mit Zinssätzen von zehn Prozent pro Jahr für Kontoüberziehung "profitabel arbeiten". Das geht aus einer am Donnerstag vom Bundesverbraucherministerium veröffentlichten Studie hervor. Verlangt werden derzeit bei Dispozinsen bis zu 14 Prozent.